22.08.2010
Die Trainerfortbildung vom 20. bis 22. August mit Michael Rohrmann begann mit einer Fortbildungsmaßnahme zum Thema „ Besser Sitzen = besser Einwirken = motivierte Pferde“ auf dem Trakehnerhof Neu-Rodental in Burgwedel. Die Verbände der Barock-, Islandpferde-, Western und Distanzreiter (BfkbR IPZV, EWU, VDD) und die FN hatten diese Fortbildung mit fünf Lerneinheiten für die Trainerlizenz genehmigt.
Für 75 Kursteilnehmer, darunter 55 Trainer und 20 interessierte Reiter, ging es in der Theorie zuerst um das richtige Aufwärmen. Der richtige Reitersitz, Auswirkungen von Sitzfehlern auf das Pferd sowie die Anatomie des Menschen stellten weitere Themen dar. Eine Einführung in die Bewegungslehre nach dem Sechs-Punkte- Programm von Eckart Meyners folgten in Theorie und Praxis. Erstaunt zeigten sich alle Teilnehmer bei der Feststellung, das falsch erlernte Bewegungsabläufe durch 5000 und neue Bewegungsabläufe durch etwa 10.000-maliges Wiederholen erst korrekt abgespeichert werden. Gleiches gilt auch bei der Ausbildung der Pferde.Den Praxisteil bewältigten die Teilnehmer mit Hopsersprüngen, Balancieraufgaben und Spiegelbewegungen zu zweit mit viel Humor. Nach diesen Übungen zeigte Michael Rohrmann die wichtige Bedeutung vom „Cool Down“ nach der Arbeit mit dem Pferd auch zur Prävention von Verletzungen bei Reiter und Pferd. Um den Blick der Trainer und Reiter für die Bewegungslehre zu sensibilisieren, wurden nacheinander unterschiedliche Reiter-Pferd-Paare vorgestellt. Gelobt wurde von den Trainern, dass sehr praxisnahe Demopaare gewählt wurden. Vertreten waren Freizeitreiter, Turnierreiter, eine Reiterin auf einem ihr unbekannten Schulpferd, Berufsreiter sowie eine Reiterin, die täglich Rennpferde trainiert.Der Seminarleiter demonstrierte mit verschiedenen Bewegungsübungen, wie man reiterliche Schwächen mit gezielter Gymnastik verbessern kann. Interessant war die Auswirkung falscher Ausrüstung auf den Reitersitz. Bei einem Paar war durch einen nicht optimalen Sattel der Schwerpunkt zu weit hinten. Hierdurch kam die Reiterin in den Stuhlsitz. Nach provisorischer Korrektur des Sattelschwerpunktes durch Unterlegen eines Handtuches lief das Pferd frei und fleißig im Trab und die Reiterin konnte sich sehr viel leichter in die Bewegung des Pferdes einfühlen. Die Teilnehmer konnten sich aktiv mit ihren Gedanken und Meinungen einbringen. Fitness und Bewegung des Reiters sind der Schlüssel für die Balance und das Gleichgewicht und erleichtern Sitzkorrekturen, welche die Bewegung des Pferdes verfeinern.
Am anschließenden Praxiswochenende wurden viele Teilnehmern durch Michael Rohrmann in ihren individuell gebuchten Reitstunden (Dressur, Cavaletti , Springen oder EM-Bewegungslehre nach Eckart-Meyners) unterrichtet. Er nahm sich für jeden einzelnen Schüler die Zeit, das vorab besprochene Reitziel oder die gewünschte Korrektur vorzubereiten. Dabei schloss er jede Lektion immer mit einem positiven Gefühl für Reiter und Pferd ab. Rohrmann, selbst Reiter bis Grand Prix und Springen Kl. S, Richter und Parcourschef, brachte seinen feinen Humor in die Übungen ein, was deutlich sichtbar die Losgelassenheit von Reiter und Pferd förderte. Alle Reiter die in der Praxis die EM – Bewegungslehre kennengelernt haben, erfuhren wie wichtig es ist, seine eigenen Schwächen zu kennen um bewusst mit Körperübungen am Boden oder auf dem Pferd den eigenen Sitz immer wieder zu verfeinern. Mit dabei waren Freizeitreiter, Kinder mit Ponys, Turnier- und Berufsreiter, eine Kadertrainerin mit jungem Nachwuchspferd, ein ehemaliges Rennpferd, Islandpferde sowie ein Dülmener Wildpferd.
Text und Fotos: Kathrin Ewen Von: Jonas Kurtze